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Von Monika Traut-Bonato

Ein schokoladiges Konzert im Sägewerk Issel, ein holländischer Männerchor am Fährturm, Big-Band Klänge in der Pferdesportanlage Gosert – diese neuen, nicht alltäglichen Spielstätten sind Teil des Veranstaltungsprogramms 2023 des Vereins Kultur in Schweich. Hierbei handelt es sich um ausgefallene Locations, wo normalerweise niemand Kunst und Musik verorten würde. Das Programm 2023 verspricht insgesamt 14 hochkarätige Veranstaltungen und nimmt zum ersten Mal am Kultursommer Rheinland-Pfalz teil.

Die Synagoge ist aber nach wie vor zentraler Austragungsort, mit acht von vierzehn Veranstaltungen. Darunter fallen drei Kunstausstellungen (People, Schöne Tiefgründigkeit, StreetArt meets Urbanisation), Kammermusikkonzerte, Weltklassik am Klavier mit dem Duo Four te sowie eine Ausstellung Jüdisches Gedenken.

Im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz kommen zu drei Veranstaltungen „Unsere Nachbarn zu Besuch“. Am 13. Mai tritt die Band „Saxitude“ aus Luxemburg im Meulenwald mit Moselblick auf. Eine irische Nacht erwartet die Besucher am 8. Juli im Forstamt Trier mit den Rambling Rovers. Vor dem Schweicher Fährturm singt der niederländische Männerchor Linne am 24. September.

 

Das Programm 2023 verspricht internationale Künstler an außergewöhnlichen Orten

War das Moselmusikfestival Vorbild und Anregung für die außergewöhnlichen Spielstätten in diesem Jahr? Anke Krämer-Gorges, 2. Vorsitzende von Kultur in Schweich e. V., verrät uns, wie die alternativen Veranstaltungsorte zustande kamen. Ein Vorteil in Schweich seien kurze Wege und eine gute Vernetzung. „Jeder kennt jeden, dann ist das einfacher, so etwas auf die Beine zu stellen. Nicht das Moselmusikfestival war Vorbild, sondern wegen der besonderen Situation während Corona mussten wir uns etwas einfallen lassen.“

Verein Kultur in Schweich: Idee der Orte entstand aus Not

Die Idee entstand während der Pandemie, weil keine Veranstaltungen in geschlossenen Räumen durchgeführt werden konnten. So entdeckten sie bereits im Vorjahr neue Spielstätten wie den Forstwald mit Moselblick oder die Kapelle am Heilbrunnen sowie den überdachten Bereich des Stefan Andres Gymnasiums. Aufbauend auf dieser Erfahrung hielten sie dann Ausschau nach weiteren spannenden Locations für das diesjährige Kulturprogramm. „Den Fährturm entdeckten wir zufällig, als ein Chor bei Familie Kreusch anfragte, ob sie dort singen könnten.“ Lisa Kreusch dazu: „Wir freuen uns, den Fährturm mit Blick auf die Mosel als Austragungsort zur Verfügung stellen zu können und haben dieses Jahr einen niederländischen Männerchor zu Gast.“

Die Pferdesportanlage Gosert in Schweich fiel Krämer-Gorges im Rahmen einer Preisverleihung der römischen Weinstraße ins Auge. Neben dem besonderen Ort gebe es hier den Vorteil, dass die gesamte Logistik und Infrastruktur vorhanden sind. Dominic Gosert sagt:„Wir freuen uns auf die Veranstaltung am 26. August mit der Big Band Art of Music. Jetzt können wir Kultur und Sport auf unserer Reitanlage in Schweich verbinden.“

Dritter im Bunde der neuen Locations ist die Moselsäge Issel. Wenn dann statt dem knirschenden Geräusch einer Säge rockige Töne aus dem Sägewerk erklingen, dann ist das Schokorock vom Feinsten- natürlich serviert mit edler Schokolade. Für das Isseler Sägewerk ist das Konzert am 2. Dezember die erste öffentliche Veranstaltung mit Musik. Johannes Lehnert strahlt: „Wir sind grundsätzlich für jeden Blödsinn zu haben. Mit diesem Event wollen wir unsere Produktionsstätte neben Kultur in das Bewusstsein der Bevölkerung bringen.“

Der Schweicher Bürgermeister Lars Rieger lobt die neuen Spielstätten. „Sowohl das Sägewerk als auch der Fährturm und die Pferdesportanlage Gosert rücken künstlerisch gesehen in die Mitte.“

Und noch ein großer Vorteil ist nicht von der Hand zu weisen: Durch die Wahl der neuen Locations können die Gesamtkosten des Programms deutlich reduziert werden.

Weitere Informationen zu Veranstaltungen in Schweich online unter: www.kultur-in-schweich.de, www.schweich.de, www.stadt-schweich.de und www.ticket-regional.de